M 13 und NGC 6207

Kugelsternhaufen M 13 im Herkules (Ausschnitt)

Datum: 17.05.98, 1.20h MESZ

Optik: C9 mit Fokalreduktor (f=1480 mm f/6,3)

Nachführung: C5 bei V=278x

Belichtungszeit: 30 min

Film: Kodak Select Royal Gold 400

Scan vom Negativ

Während der Aufnahme betaute die Korrekturplatte etwas. Trotzdem ist der Farbunterschied der Sterne eines Kugelsternhaufens schön zu sehen. Im Kern drängen sich die roten Riesensterne, und in den Außenbereichen sind viele blaue Sterne zu finden.

In der Nähe von M 13 befindet sich die 11.6 mag helle Spiralgalaxie NGC 6207 (oben rechts). Ihre Ausdehnung in Längsrichtung beträgt 2,9'. Unten ist eine Aufnahme aus dem POSS widergegeben. Anhand der benachbarten Sterne sieht man, daß auf meinem Foto die Nordrichtung um ca. 70° nach rechts gedreht ist. Was auf kürzer belichteten Aufnahmen, wie bei meinem Foto, wie ein heller sternartiger Kern der Galaxie aussieht, ist ein Vordergrundstern in der Nähe des Galaxiekerns.

Anfang 2004 leuchtete in dieser Galaxie eine Supernova auf. Ein Bild der Galaxie mit Supernova, das ich mit der Videokamera gemacht habe, ist hier zu sehen.

Der kleine matschige und längliche (im Bild fast senkrecht) Fleck direkt neben einem schwachen Stern, senkrecht unter NGC 6207 und ca. 2 cm vom rechten Bildrand entfernt ist die Spiralgalaxie IC 4617 zu sehen. Sie ist ca. 500 Millionen Lichtjahre von uns entfernt und leuchtet mit einer Helligkeit von 14,2 mag. Ihre scheinbare Länge beträgt 1,2'

Mittlerweile habe ich auch eine Aufnahme mit der CCTV-Kamera von IC 4617. Der schwache Stern, von dem ich oben sprach, ist übrigens derjenige, der sich auf dem CCTV-Bild direkt links neben der Galaxie befindet.

Das Negativ hat einen deutlich höheren Kontrastumfang als der Papierabzug. Ein dunkler abgezogenes Bild zeigt M13 bis in das Zentrum aufgelöst (links).

Überlagert man das dunklere mit einem helleren, kommt das nebenstehende Ergebnis heraus. Es fällt auf, daß die Abzüge nicht immer mit dem gleichen Vergrößerungsmaßstab erfolgen, so daß ich trotz des Versuchs der Größenanpassung beim Überlagern nie alle Sterne genau zur Deckung bringen kann. Wie man dieses Problem in Zusammenarbeit mit dem Fotolabor löst, weiß ich noch nicht.

Auf jeden Fall ist das Komposit im Zentralbereich deutlich strukturreicher als der hellere Abzug, bei dem das Zentrum von M13 völlig ausgebrannt war. Dafür ist auf dem dunkleren Abzug z.B. NGC 6207 nicht mehr drauf