NGC 1122 = NGC 1123 mit SN2016fqr und SN2024dru, NGC 1129, NGC 1130, NGC 1131, IC 265, UGC 2330, UGC 2354 und UGC 2361 im Perseus
Eine neue Supernova in NGC 1122 führte mich ein weiteres Mal in diese Himmelsregion im Sternbild Perseus. In der Spiralgalaxie NGC 1122, die identisch mit NGC 1123 ist, hat eines der vielen amerikanischen Supernovasuchprogramme am 02.03.2024 eine Supernova vom Typ Ia entdeckt, bei dem ein Weißer Zwerg in einem engen Doppelsternsystem immer massereicher wird, weil er Materie von seinem Partnerstern abzieht. Wenn der Weiße Zwerg etwa die 1,4-fache Sonnenmasse erreicht hat, wird er instabil, und es zündet eine thermonukleare Explosion, bei der er seine gesamte Masse in Energie umwandelt. Die letzte Supernova, SN2016fqr, war ja schon sehr nahe am Kern der Galaxie aufgeleuchtet, aber die Position von SN2024dru lag noch dazwischen. Entsprechend schwierig ist es, die Helligkeit der Supernova zuverlässig zu bestimmen. Die Fachastronomen haben die maximale Helligkeit drei Tage nach der Entdeckung zu 15,9 mag bestimmt. Das war mir nicht möglich. Ich wäre ja schon froh gewesen, wenn ich die Supernova überhaupt nachweisen konnte. Das obere Bild ist ein Screenshot vom Transient Name Server (TNS), das die Lage von SN2024dru in NGC 1122 auf Ausschnitten der Himmelsdurchmusterungen SDSS und PANSTARRS zeigt. | |
Der Abstand von SN2024dru zum Kern von NGC 1122 betrug nur 3,6". Bei durchschnittlichen Bedingungen sind meine Sternscheibchen etwa 3,5" groß, liegen also in der gleichen Größenordnung. Um überhaupt eine Chance zu haben, die Supernova vom Galaxienkern zu trennen, reduzierte ich die Belichtungszeit der Einzelbilder auf 60 Sekunden. Normalerweise belichte ich 180 Sekunden. Trotzdem war die Supernova nicht erkennbar und schon gar nicht vom Kern getrennt. Aber ich hatte ja noch die Aufnahme aus 2016. Da konnte ich ja ein Differenzbild machen, also die alte Aufnahme von der neuen subtrahieren. SN2024dru sollte dann als heller Stern übrig bleiben. Die kurze Belichtungszeit war ja gut gedacht, erwies sich aber bei der Bildsubtraktion als hinderlich, weil die alte Aufnahme mit 180 Sekunden pro Bild belichtet wurde. Dadurch war das Summenbild natürlich stärker durchbelichtet, und Sterne und Galaxie wurden bei der Subtraktion gegenüber dem Hintergrund überkompensiert. Dennoch blieb nach entsprechender Kontrastanpassung ein heller Fleck an der korrekten Position übrig (mittleres Bild). Und Sn2026fqr zeigte sich nördlich davon als dunkler Fleck. | |
Ich habe dann die Pixelwerte des neuen Bilds mit dem Faktor 2 multipliziert und wieder das alte Bild subtrahiert. Dieses Mal verschwand die Galaxie fast völlig, und der helle Fleck aus dem mittleren Bild wurde bei entsprechender Kontrastanpassung strahlend hell (unteres Bild). Ich hatte die Supernova eindeutig nachgewiesen, wenngleich die Aufnahme keinen Schönheitspreis gewinnen kann. Von daher zeige ich auch nur die nebenstehenden vergrößerten Ausschnitte. Datum: 08.03.24, 20:11h MEZ Optik: f=750mm f/5,4 Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6 Gesamtbelichtungszeit: 90 min (Einzelbilder: 60 Sekunden) Kamera: Atik 460EX
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Eine Supernova in NGC 1122 führte mich in diese Himmelsregion im Sternbild Perseus. Zwischen den vielen Sternen lugen etliche Galaxien hervor. In der Spiralgalaxie NGC 1122, die identisch mit NGC 1123 ist, hat ein amerikanisches Supernovasuchprogramm am 02.09.2016 eine Supernova vom Typ II entdeckt, bei der ein massereicher Stern einen Kernkollaps erleidet und dabei seine gesamte Hülle explosionsartig ins All schleudert. Zurück bleibt der kollabierte Kern als Neutronenstern oder, sofern die Masse ausreicht, als stellares Schwarzes Loch. Elf Tage nach der Entdeckung konnte ich meine Aufnahme bei sehr schlechter Luftruhe machen. Die Supernova leuchtete sehr kernnah und hebt sich mit einer Helligkeit von 16,8 mag nur mäßig gut von der Galaxie ab. Um die Erkennbarkeit zu verbessern, wurde der Ausschnitt auf 200% vergrößert. Datum: 13.09.16, 00:44h MESZ Optik: f=750mm f/5,4 Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6 Gesamtbelichtungszeit: 30 min (Einzelbilder: 180 Sekunden) Kamera: Atik 460EX
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