NGC 2264 (Sh2-273) (Weihnachtsbaumhaufen, Konusnebel, Fuchspelznebel) im Einhorn

NGC 2264 bezeichnet den offenen Sternhaufen, den Emissionsnebel und den Reflexionsnebel. Zentrales Objekt ist der helle Stern S Mon (ein massereicher, heißer Stern vom Spektraltyp O7) oben im Bild, der nicht nur das Wasserstoffgas ionisiert, sondern auch den Staub südwestlich von ihm sein Licht streuen lässt. NGC 2264 ist ein sehr junger Haufen. Fast alle seine Mitglieder sind variable Sterne und haben die Hauptreihe noch nicht erreicht. Der Emissionsnebel hat als weitere Bezeichnung einen Eintrag im Sharpless-Katalog, nämlich Sh2-273. Für den Reflexionsnebel hätte ich einen Eintrag in den Katalogen von van den Berg und/oder Cederblad erwartet. Diese Kataloge für Reflexionsnebel sowie der vereinigte Katalog von Magakian aus 2003 ignorieren diesen prominenten Reflexionsnebel jedoch.

Der offene Sternhaufen wird auch als Christmas Tree Cluster (Weihnachtsbaumhaufen) genannt, weil die Anordnung der helleren Sterne im das Bild umkehrenden Teleskopokular einem Weihnachtsbaum nicht unähnlich sieht. Auf Fotos steht der Baum naturgemäß auf dem Kopf. Die in den unteren Teil in den Emissionsnebel hineinragende Dunkelwolke wird als Cone Nebula (Konusnebel) bezeichnet. Sie ist Teil derselben Molekülwolke, die nordöstlich von Hubbles variablen Nebel NGC 2261 beginnt und sich nordstwärts zu NGC 2264 hinzieht. Der Strahlungsdruck von S Mon und HD 47887, dem hellen Stern direkt über der Spitze der Dunkelwolke, hat Staub und Gas um die zentrale Kondensation, in der sich neue Sterne bilden, weggeblasen und so eine Säule geformt. Die Ränder leuchten heller, was bei weiteren im Bild als rote Bögen sichtbaren Stoßfronten ebenfalls der Fall ist. südwestlich von S Mon befinden sich noch Reste der Molekülwolke, aus der auch S Mon entstanden ist. Die feinen Staubpartikel streuen sein Licht in unsere Richtung. Um Sternlicht streuen zu können, müssen die Staubpartikel eine bestimmte Größe haben. Die typische Größe der Staubpartikel passt für blaues Licht, weswegen Reflexionsnebel in der Regel bläulich leuchten. Der Reflexionsnebel wird häufig Fox Fur Nebula (Fuchspelznebel) genannt, da er einige Betrachter an einen Fuchspelzkragen an Mänteln erinnerte.

Die Aufnahme ist ein Falschfarbenbild, weil dem Rotkanal noch eine Aufnahme durch den Hα-Filter zugemischt wurde, um die Strukturen im Emissionsnebel deutlicher hervortreten zu lassen. Für die extrem kurze Belichtungszeit bin ich mit dem Bildergebnis zufrieden. Objekte in dieser Höhe sind für mich nur wenige Stunden pro Nacht erreichbar, wenn ich die Rektaszensionsachse nicht umschwenken will. Bei meinen Wetterbedingungen ist es in der Regel nicht ratsam, eine Aufnahme über mehrere Nächte zu verteilen, da häufig nicht vorhersehbar ist, wann die nächste klare Nacht kommt und wie gut die Transparenz dann sein wird. Da muss man eben Kompromisse schließen.

Datum: 03.01.19, 00:23h MEZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: R = 35 min, G = 25 min, B = 35 min (Einzelbilder: 300 Sekunden)
Hα = 50 min (Einzelbilder: 600 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Filter: RGB Typ IIc von Astronomik, 6 nm Hα von Astronomik

 

Zurück