NGC 2695, NGC 2697, NGC 2698, NGC 2699, NGC 2708 (=NGC 2727) mit SN2022bee und NGC 2709 in der Wasserschlange

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Ein paar Tage nach meiner letzten Aufnahme war der Mond noch nicht aufgegangen, und ich konnte eine tiefere Aufnahme der Gegend um NGC 2708 und SN2023bee erzielen. Die Luftruhe und Trübung sowie die Sichtbeschränkungen waren dadurch natürlich nicht besser. Die Supernova hatte inzwischen fast ihre maximale Helligkeit erreicht und dürfte mindestens 13,5 mag, vielleicht sogar 13,3 mag hell gewesen sein.

Auffällig ist, dass der NGC-Katalog rund um NGC 2699 insgesamt 5 Objekte gelistet hatte, die nicht existieren und im revidierten NGC-Katalog nicht mehr enthalten sind. Zumindest bei NGC 2703 kann ich mir vorstellen, dass die kleine Sterngruppe bei schlechter Luftruhe und mit einem kleinen Teleskop betrachtet etwas nebelig gewirkt haben mag. Ich habe die Positionen der fünf nichtexistenten NGC-Objekte mit einem X markiert.

Wenn der Mauszeiger aufs Bild bewegt wird, erscheint die Beschriftung der hellsten Galaxien.

Datum: 14.02.23, 20:57h MEZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 60 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

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Das Sternbild Wasserschlange befindet sich zu einem großen Teil südlich des Himmelsäquators und damit an meinem Standort im Bereich der horizontnahen Luftunruhe und -trübung durch Dunst. Außerdem blockieren die Nachbarhäuser weitgehend die Sicht. Es gibt nur eine kleine Lücke im Südosten, bevor die Objekte ihre höchste Stellung erreichen, wo ich sie für kurze Zeit erhaschen kann. Und dann stehen sie so niedrig, dass häufig die Wand der Sternwarte im Weg ist und zu einem Beugungsreflex führt, der bei den helleren Sternen gut sichtbar ist. Bei dieser Aufnahme kam noch hinzu, dass der nahezu volle Mond leuchtete und den Himmel aufhellte, so dass ich die Belichtungszeit der Einzelbilder auf 60 Sekunden beschränkte.

Am 01.02.2022 entdeckte ein amerikanisches Supernovasuchprogramm die sehr helle Supernova SN2023bee im Außenbereich der Spiralgalaxie NGC 2708. Es war eine Supernova vom Typ Ia, bei dem ein Weißer Zwerg in einem engen Doppelsternsystem in einer thermonuklearen Explosion seine gesamte Masse in Energie umwandelt. Vorher hat er von seinem zum Roten Riesen aufgeblähten Partnerstern solange Masse abgesogen, bis er die 1,4-fache Sonnenmasse erreichte, worauf er instabil wurde und schlagartig explodierte. SN2023bee erreichte zwei Wochen nach ihrer Entdeckung wohl ihre maximale Helligkeit von 13,2 mag. Anschließend nahm die Helligkeit langsam ab. Auf meiner Aufnahme schätze ich die Helligkeit auf etwa 14 mag.

NGC 2708 ist, wie einige andere NGC-Objekte auch, mehrfach "entdeckt" worden. Man hatte bei ihrer (visuellen) Entdeckung wohl falsche Koordinaten aufgeschrieben, woraus auf verschiedene Objekte geschlossen wurde und erst viel später auffiel, dass NGC 2708 und NGC 2727 identisch sind. NGC 2708 ist eine Scheibengalaxie in mindestens 100 Millionen Lichtjahren Entfernung. Messungen nach der Methode Tully-Fisher kommen sogar auf Werte von 130 Millionen Lichtjahren. Sie bildet eine kleine Gruppe zusammen mit den anderen fünf NGC-Galaxien und zwei weiteren Galaxien außerhalb meines Bildfelds. Leider waren die Bedingungen bei der Aufnahme so schlecht, dass in den Galaxien weder Details noch schwache äußere Bereiche erkennbar sind.

Wenn der Mauszeiger aufs Bild bewegt wird, erscheint die Beschriftung der hellsten Galaxien.

Datum: 08.02.23, 22:03h MEZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 26 min (Einzelbilder: 60 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

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