Wieder war es eine Supernova, die mich den Galaxienhaufen Abell 779 nach 10 Jahren erneut besuchen ließ. Bereits am 19.09.2024 hatte der japanische Amateurastronom Koichi Itagaki die Supernova SN2024vsu in der Galaxie NGC 2830 entdeckt. Ich musste mehr als zwei Monate warten, bis es eine Nacht gab, in der der Himmel auch bis in die frühen Morgenstunden wolkenfrei blieb und ich eine Aufnahme machen konnte. SN2024vsu war vom Typ II, bei der ein masssereicher Stern einen Kernkollaps erleidet und ein Neutronenstern oder ein stellares Schwarzes Loch zurückbleiben. Itagaki hatte eine Helligkeit von 17,5 mag gemessen, die professionellen Astronomen beobachteten die Supernova erst zwei Wochen später und maßen eine Helligkeit von 18,1 mag, die innerhalb eines Monats auch recht konstant blieb. Nach Mitte November fiel die Helligkeit zunächst langsam, dann aber im Dezember recht schnell auf Werte von 19,5 mag zur Monatsmitte. Am 30.11.2024, als ich meine Aufnahme machte, war SN2024vsu noch 18,6 mag hell.

Beim Klick ins Bild oder hier wird das Bild in voller Größe und mit der Beschriftung aller helleren Galaxien angezeigt. (Ausschnitt)

Datum: 30.11.24, 02:18h MEZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 72 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Die Explosion der Supernova SN2014ai in der Galaxie NGC 2832 war ein willkommener Anlaß, den Galaxienhaufen Abell 779 mit dem größeren Gesichtsfeld der neuen Kombination aus Teleskop und Kamera abzulichten. Jetzt ist nicht nur das Zentrum von Abell 779, sondern fast der gesamte Haufen auf dem Bild.

SN2014ai wurde am 23.03.2014 vom japanischen Amateurastronomen Koichi Itagaki entdeckt, der ein sehr erfolgreiches privates Supernovasuchprogramm betreibt. Die Supernova war vom Typ Ia, bei dem ein Weißer Zwerg in einem engen Doppelsternsystem vollständig explodiert, nachdem er von seinem Partnerstern soviel Masse abgezogen hatte, daß er selbst die 1,4fache Sonnenmasse überschritt und instabil wurde. SN2014ai erreichte am 29.03.2014 ihre maximale Helligkeit von 15,6mag, also knapp eine Magnitude mehr als drei Tage zuvor zum Zeitpunkt meiner Aufnahme.

Die Elliptische Galaxie NGC 2832 ist die Zentralgalaxie des Haufens Abell 779. Zusammen mit NGC 2830 und NGC 2831 bildet sie auch die Galxiengruppe Arp 315 aus H.C. Arps Katalog von Galaxien mit bemerkenswertem Aussehen. Arp 315 ist in der Rubrik Galaxiengruppen eingeordnet, zeichnet sich also nicht durch ein abnormes Aussehen aus. Abell 779 ist ein relativ naher Galaxienhaufen in 300 Millionen Lichtjahren Entfernung. Die vom Durchmesser größeren Galaxien sind Mitglieder von Abell 779. Einige der kleinen Galaxien wie z.B. PGC2035279 südlich von NGC 2826 sind aber weiter entfernte Hintergrundgalaxien.

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Datum: 26.03.14, 20:42h MEZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 75 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Der Galaxienhaufen Abell 779 ist noch etwas größer als der im Bild gezeigte Ausschnitt. Dargestellt ist nur das kompakte Zentrum um die elliptische Galaxie NGC 2832. Direkt neben ihr befindet sich NGC 2831, weiter rechts ist NGC 2830 in Kantenlage zu sehen. Ebenfalls in Kantenlage befindet sich am rechten Bildrand NGC 2825. Nördlich und auch in Kantenlage ist LEDA 139185 unterhalb eines helleren Sterns zu sehen. Zieht man von LEDA 139185 eine Linie durch NGC 2832 findet auf der anderen Seite in etwa der gleichen Entfernung die Galaxie NGC 2834. Die helle Galaxie rechts unten in Kantenlage heißt NGC 2826. Südlich von ihr befindet sich eine bogenförmige Kette von Galaxien, bei denen es sich vermutlich um weiter entfernte Hintergrundgalaxien handelt. Auch nördlich von NGC 2826 befindet sich eine Ansammlung schwacher Galaxien. Die hellste von ihnen ist NGC 2829. Besonders hübsch finde ich die Galaxien in der linken unteren Bildecke. Fast alle sehen wir in Kantenlage. Zwei bilden ein T. Ob sie miteinander wechselwirken oder nur zufällig in derselben Richtung stehen, konnte ich nicht recherchieren. Die hellere gehört auf jeden Fall zu dem etwa 300 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxienhaufen Abell 779.

Datum: 13.03.07, 22:45h MEZ

Optik: f=1410 mm f/6,0

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 24 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N