NGC 4559, IC 3587, IC 3592 (=NGC 4559A), IC 3593 (=NGC 4559B) und IC 3598 im Haar der Berenike

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Mit der Aufnahme von NGC 4559 aus 2014 war ich nicht zufrieden. Schärfe, Tiefe und Rauscharmut müssten doch besser hinzubekommen sein! Also machte ich im Frühjahr 2022 einen neuen Anlauf. Aber es blieb beim Anlauf, denn nach 40 Minuten musste ich die Belichtung wegen Durchzug eines Wolkenfelds abbrechen und mehrere Stunden pausieren. Trotz der sehr kurzen Belichtungszeit gelang mir ein Ergebnis, dass besser als das länger belichtete ältere Foto war. Die Details in NGC 4559 kamen besser heraus, in der Umgebung waren noch etwas schwächere Sterne sichtbar, und auch das Rauschen konnte gebändigt werden.

Auch wenn es die Alternativbezeichnungen suggerieren mögen, befinden sich die beiden Galaxien IC 3592 und IC 3593 bzw. NGC 4559A und NGC 4559B in der zehnfachen Entfernung von NGC 4559. Ihr Licht benötigte 350 Millionen Jahre, während das von NGC 4559 bereits nach etwa 35 Millionen Jahren auf meinem Kamerasensor eintraf. Auch IC 3598 ist etwa 350 Millionen Lichtjahre von uns entfernt.

Wenn der Mauszeiger ins Bild bewegt wird, werden die Katalogbezeichnungen der helleren Galaxien angezeigt.

Datum: 03.04.22, 00:04h MESZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 40 min (Einzelbilder: 240 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

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NGC 4559 war auf meine Liste der Ziele geraten, weil in ihr ein LBV, also ein leuchtkräftiger Blauer Variabler, aufgetaucht war. Solche Sterne sind sehr massereiche und instabile Sterne, die immer wieder Helligkeitsausbrüche zeigen, wenn sie große Teile ihrer Hülle wegschleudern. Sie können dabei fast die Helligkeit von Supernovae erreichen. Allerdings dauern diese Helligkeitsausbrüche oft nur wenige Tage. Am Ende werden diese Sterne einen Kernkollaps erleiden und ein letztes Mal, dann aber als echte Supernova, aufleuchten.

Der LBV in NGC 4559 wurde am 11.01.2014 von einem amerikanischen Supernovasuchproamm entdeckt und noch etliche Tage später beobachtet. Anderthalb Monate später, zum Zeitpunkt meiner Aufnahme, war der LBV nicht mehr von dem ebenfals sternförmigen Sternhaufen zu unterscheiden. Eine Woche zuvor verlieh der LBV dem Sternhaufen noch eine größere Helligkeit als in der Ruhephase. Der LBV zeigte sich in dem kleinen Wölkchen, einem Supersternhaufen, südwestlich von NGC 4559.

Die Nacht war extrem feucht. Bei der Belichtung ist mir die Optik teilweise zugetaut, das Leitrohr war komplett zugetaut. Das hat mich sicherlich Tiefe gekostet, hätte den Nachweis des LBVs aber nicht behindert.

Wenn der Mauszeiger ins Bild bewegt wird, werden die Katalogbezeichnungen der helleren Galaxien angezeigt.

Datum: 01.03.14, 00:18h MEZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 66 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

 

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