NGC 7263, NGC 7264, NGC 7265, NGC 7273, NGC 7274, NGC 7276, UGC 11990, UGC 12005 mit SN2022ovb, UGC 12007, UGC 12012 und UGC 12013 in der Eidechse

Die Entdeckung der Supernova SN2022ovb in der flächenlichtschwachen Galaxie UGC 12005 führte mich erneut zu dieser interessanten Galaxiengruppe. Die Supernova wurde am 14.07.2022 durch ein amerikanisches Supernovasuchprogramm entdeckt und war vom Typ II, bei dem ein massiver Stern einen Kernkollaps erleidet, wenn er seinen Kernbrennstoff verbraucht hat und sich nicht soweit zusammenziehen kann, dass Dichte und Temperatur ausreichen, weitere Elemente zu fusionieren. Durch den ausbleibenden Strahlungsdruck stürzen die kernnahen Atmosphärenschichten zum Kern und werden von dort reflektiert, wodurch sich eine Druckwelle nach außen ausbreitet und die äußeren Atmosphärenschichten mit hoher Geschwindigkeit ins All schleudert. Der Kern verdichtet sich zu einem Neutronenstern oder, wenn die Masse ausreicht, sogar zu einem stellaren Schwarzen Loch.

SN2022ovb erreichte eine gute Woche nach ihrer Entdeckung ihre maximale Helligkeit von 16,8 mag. Zwei Monate später habe ich meine Aufnahme gemacht, auf der sich die Supernova noch wacker bei einer Helligkeit von 17,3 mag hält. Die Helligkeitskurve scheint bei dieser Helligkeit ein wenig zu verharren, so dass sie ein Plateau bildet. Das ist bei Supernovae vom Typ II nicht ungewöhnlich. UGC 12005 ist ca. 230 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Dafür ist die erreichte Maximalhelligkeit nicht sehr hoch. Vorgelagerter Staub in UGC 12005 und/oder der Milchstraße scheint das Licht von SN2022ovb zu schwächen. Immerhin befindet sich das Sternbild Eidechse fast vollständig in der Milchstraße und UGC 12005 liegt nur knapp außerhalb der dichtesten Bereiche der Milchstraße.

Das Bildfeld erscheint in voller Größe und mit Beschriftung der helleren Objekte beim Klick ins Bild oder hier.

Datum: 20.09.22, 21:52h MESZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 60 min (Einzelbilder: 240 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

Nach über 10 Jahren wollte ich diese interessante Galaxiengruppe mit den inzwischen deutlich besseren Gerätschaften erneut ablichten. Die erreichte Tiefe und Schärfe sind höher und das Bildfeld deutlich größer, geradezu riesig im Vergleich zum Bildfeld der Watec Videokamera am C9.25.

NGC 7265 ist die Zentralgalaxie in einem größeren Haufen, dessen Größe das Bildfeld meiner Kamera deutlich übersteigt. Alle Galaxien der NGC- und UGC-Kataloge mit Ausnahme von NGC 7264 sind Mitglieder dieser Gruppe in gut 200 Milionen Lichtjahren Entfernung. Die schöne Spiralgalaxie NGC 7264 in Kantenlage mit dem prominenten Staubband vor dem Kern ist uns etwas näher. UGC 12005 südlich von NGC 7265 ist eine ziemlich zerfaserte, flächenlichtschwache Balkenspirale. PGC 2075294 südöstlich von NGC 7265 ist eine weit entfernte Balkenspirale, die wir direkt von oben sehen und deren Arme schön aufgelöst sind. Eine Entfernungsangabe habe ich für sie nicht gefunden, doch dürfte sie deutlich weiter als 500 Millionen Lichtjahre entfernt sein. Ich schätze ihre Entfernung auf ca. 700 Millionen Lichtjahre. Es verwundert nicht, dass in diesem sternreichen Gebiet einige recht helle Galaxien bislang nicht katalogisiert wurden. Sie wurden schlichtweg übersehen.

Das Bildfeld erscheint in voller Größe und mit Beschriftung der helleren Objekte beim Klick ins Bild oder hier.

Datum: 16.10.17, 20:50h MESZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 93 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

Um die Elliptische Galaxie NGC 7265 im Zentrum dieses aus zwei Aufnahmen bestehenden Mosaiks gruppieren sich einige weitere NGC-Galaxien und Exemplare aus anderen Katalogen. Sie alle gehören zum etwa 250 Millionen Lichtjahren entfernten Pisces-Perseus-Superhaufen, der sich über einen Bereich von 40° am Himmel erstreckt. Die Galaxien in diesem Bild befinden sich am vorderen Haufenrand und sind etwa 200 Millionen Lichtjahre entfernt. Herausragend ist die am oberen Bildrand in Kantenlage zu sehende Galaxie NGC 7264. Sie zeigt ein wunderschönes Staubband, das sich insbesondere vor dem Kernbereich deutlich abhebt.

Die hellsten Galaxien sind mit Nummern gekennzeichnet:
1      NGC 7264
2      NGC 7263
3      LEDA 2077967
4      LEDA 214824
5      MAPS-PP O-778-696443
6      NGC 7265
7      UGC 12007
8      MAPS-PP O-778-697116
9      LEDA 2075096
10    UGC 12013
11    UGC 12005

Das Mosaik aus zwei Aufnahmen ist in voller Auflösung hier zu finden.

Datum: 11.09.06, 22:17h MESZ

Optik: f=1410 mm f/6,0

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 2 x 27 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

 

Dieses Bild ist nur ein Versuch, um einmal kurz nachzusehen, was rund um die Galaxie NGC 7265 (oben Mitte) so los ist. Diese Galaxie liegt ganz in der Nähe des Trios um NGC 7274, bei dem mir zahllose Hintergrundgalaxien aufgefallen sind. Auch auf dieser Aufnahme sieht man neben den beiden helleren UGC-Galaxien 12007 (links von NGC 7265 neben dem helleren Stern) und 12005 (unten, relativ schwach) ebenfalls zahlreiche kleine Hintergrundgalaxien zu sehen. Am oberen Bildrand ist sogar eine Galaxie in Kantenlage abgeschnitten. Da diese Aufnahme nur insgesamt 5 Minuten belichtet wurde, ist sie ziemlich verrauscht. Dieses Gebiet reizt mich, ein Mosaik aus mehreren Aufnahmen anzufertigen.

Die hellen Sterne weisen einen Reflex oberhalb und zum Teil auch unterhalb von ihnen auf. Diese Artefakte sind bereits auf den Rohdaten vorhanden. Eine Ursache dafür habe ich noch nicht gefunden.

Datum: 13.09.05, 23:59h MESZ

Optik: f=1480 mm f/6,3

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 5 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

 

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