NGC 7814 mit SN2021rhu, IC 5377, IC 5379 und IC 5381 im Pegasus

Abermals gut sieben Wochen nach meiner letzten Aufnahme konnte ich am 05.09.2021 die Supernova SN2021rhu in der Galaxie NGC 7814 erneut ablichten. Die Helligkeit war nochmals um eine Magnitude auf 15,3 mag abgefallen, so dass sich die Supernova nur sehr schwer vom hellen Kerngebiet abhebt, wenn man die Aufnahme so streckt, dass möglichst viel von der Galaxie sichtbar wird. Ich habe deshalb einen Ausschnitt einer nur linear gestreckten Version der Aufnahme oben rechts ins Bild eingefügt.

Die Katalognummern der Galaxien verraten es: NGC 7814 hat mittlerweile die 0h-Grenze in Rektaszension überschritten. Die NGC-Objekte waren von Dreyer in Rektaszension aufsteigend nummeriert worden. Beginn der Zählung war 0h in Rektaszension, und zwar zum Zeitpunkt der Erstellung das Katalogs im 19. Jahrhundert. NGC 7814 hatte eine Position kurz vor 24h bzw. 0h und deswegen eine der letzten Nummern im NGC-Katalog. Seitdem präzessierte die Erdachse ein bisschen weiter und NGC 7814 überschritt etwa 1940 die 0h-Grenze. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde der LEDA-Katalog erstellt. Auch er begann seine Zählung bei 0h in Rektaszension. Die kleine Galaxie östlich von NGC 7814 erhielt die Nummer LEDA 259 und NGC 7814 die Nummer LEDA 218. Mittlerweile befindet sich die wahre Position von NGC 7814 schon weit mehr als 4 Minuten (d.h. um einen Winkel von mehr als 1°) in Rektaszension östlich der 0h-Grenze.

Das ganze Bildfeld mit Beschriftung der helleren Objekte ist beim Klick ins Bild oder hier zu finden.

Datum: 28.10.21, 22:35h MESZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 64 min (Einzelbilder: 240 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

Am 05.09.2021 konnte ich die Supernova SN2021rhu in der Galaxie NGC 7814 noch einmal ablichten. Mittlerweile war ihre Helligkeit auf 14,5 mag abgefallen.

Die Beschädigung der Schnecke für die Nachführung der Rektaszensionsachse existierte immer noch. Bei jeder Umdrehung gab es für etwa eine halbe Minute einen Ausreißer, den der Autoguider nicht einfangen konnte. Deshalb belichtete ich die Einzelbilder 240 Sekunden lang, um die Phase zwischen dem Auftreten des Schneckenfehlers möglichst gut zu nutzen. Ich habe mein Aufnahmeprgramm so eingerichtet, dass es die restliche Zeit für eine komplette Rotation der Schnecke dann wartet, bevor die nächste Aufnahme gestartet wird. So hat der Autoguider Zeit, die Montierung wieder einzufangen.

Datum: 05.09.21, 00:53h MESZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 68 min (Einzelbilder: 240 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

Am 01.07.2021 entdeckte ein amerikanisches Supernovasuchprogramm die Supernova SN2021rhu in der (je nach Messmethode) 40-60 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie NGC 7814 bei einer Helligkeit von 15,7 mag. Die Helligkeit von SN2021rhu nahm in den folgenden Tagen und Wochen beständig zu, so dass ich sie am 17.07.2021 bei ihrer maximalen Helligkeit von 12,1 mag in der Morgendämmerung ablichten konnte. Sie Supernova war vom Typ Ia, bei der ein Weißer Zwerg in einem engen Doppelsternsystem seine gesamte Masse von etwa 1,4 Sonnenmassen in einer thermonuklearen Explosion in Energie umwandelt. Vorher hatte der Weiße Zwerg von seinem Partnerstern solange Masse abgesogen, bis er eine kritische Masse erreichte und instabil wurde. Wie man leicht sieht, leuchtet die Supernova heller als der Galaxienkern, sie ist also visuell heller als ihrer Muttergalaxie!

Ich hatte bei der Aufnahme mit einer Beschädigung der Schnecke für die Nachführung der Rektaszensionsachse zu kämpfen. Bei jeder Umdrehung gab es für etwa eine halbe Minute einen Ausreißer, den der Autoguider nicht einfangen konnte. Deshalb belichtete ich die Einzelbilder nur 60 Sekunden lang, um möglichst viele ohne den Nachführfehler zu erhalten.

Datum: 17.07.21, 02:30h MESZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 32 min (Einzelbilder: 60 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

12 Jahre nach meiner ersten und letzten Aufnahme von NGC 7814 war es an der Zeit, diese schöne Galaxie in Kantenstellung erneut abzulichten. Das zentrale Staubband ist sehr prominent und wird von einigen schwachen Vordergrundsternen überlagert. In der nördlichen Hälfte von NGC 7814 ist schwach ein weiteres Staubband oberhalb des zentralen Staubbands erkennbar.

In dem obigen Ausschnitt ist neben NGC 7814 auch noch eine zweite Galaxie in Kantenstellung sichtbar: IC 5381. Sie ist eine Hintergrundgalaxie in fast 500 Millionen Lichtjahren Entfernung und fast 16 mal soweit entfernt wie NGC 7814. Zwei weitere Galaxien aus dem IC-Katalog, IC 5377 und IC 5379, befinden sich außerhalb dieses Bildausschnitts.

Das ganze Bildfeld mit den Galaxien IC 5377 und IC 5379 und der Beschriftung der helleren Objekte ist beim Klick ins Bild oder hier zu finden.

Datum: 03.09.17, 01:45h MESZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 78 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

Ein Traum von einer Galaxie in Kantenstellung! Bei diesem Anblick könnte ich ins Schwärmen kommen. Das Staubband ist recht breit und auch auf dem Livebild schon sehr deutlich vor der sehr dicken Scheibe zu sehen.

Datum: 01.09.05, 01:47h MESZ

Optik: f=1480 mm f/6,3

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 31 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

 

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