Palomar 2 (Kugelsternhaufen im Fuhrmann)

Palomar 2 ist einer der wenigen Objekte des Palomar-Katalogs, der auch auf den ersten Blick durchaus als Kugelsternhaufen erkennbar ist. Nict erkennbar ist dagegen, dass Er mitten in der Milchstraße steht. Die Sternarmut hätte eher eine Randlage vermuten lassen. Die Ursache ist eine vorgelagerte Dunkelwolke, die das Licht der dahinterliegenden Sterne absorbiert. Es die gleiche Dunkelwolke, aus der auch die weiter östlich gelegenen AB Aur und SU AUr leuchten und die zum Dunkelwolkenkomplex gehört, der sich vom Stier bis in den Fuhrmann hinein erstreckt. Auf Farbaufnahmen erscheint Palomar 2 deshalb rot. Im Infraroten bei etwa 2 µm Wellenlänge ist er sogar noch heller als im Visuellen. Vom Hubble Space Telescope gibt es eine Aufnhame von Palomar bei roten und infraroten Wellenlängen. Der Haufen kommt dabei prächtig zur Geltung. Der Vergleich mit meiner Aufnahme zeigt, dass ich die Sterne abbilden konnte, die sich zu Roten Riesen entwickelt haben. Diese intrinsische Rotfärbung der hellsten Sterne plus die Rötung durch den absorbieren Staub sind wohl der Grund dafür, weshalb Palomar 2 auf "normalen" Farbaufnahmen rot erscheint. Die Entfernung zu diesem Kugelsternhaufen beträgt 90.000 Lichtjahre. Da wir in Richtung Fuhrmann aus der Milchstraße heraus blicken, gehört Palomar 2 zu den Halohaufen.

Beim Klick ins Bild oder hier ist die Aufnahme in voller Auflösung erreichbar.

Datum: 02.01.19, 22:39h MEZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 66 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

Die meisten Kugelsternhaufen der Milchstraße sind in den Katalogen von Messier (Bezeichnungen beginnen mit einem M) und Dreyer (Bezeichnungen beginnen mit NGC oder IC) verzeichnet. Dennoch hat man auf den fotografischen Platten an der Sternwarte auf dem Mount Palomar noch ein gutes Dutzend weiterer Kugelsternhaufen gefunden, die allesamt sehr lichtschwach sind. Einer der hellsten von ihnen liegt im Fuhrmann und trägt die Bezeichnung Palomar 2. Da der Fuhrmann in der Milchstraße liegt, dürfte das Licht von Palomar 2 von vorgelagerten Staubwolken erheblich abgeschwächt werden. (Ausschnitt)

Auf dem Livebild war von diesem Kugelsternhaufen zumindest ein heller Schimmer zu sehen, aber keine Einzelsterne. Die wurden erst durch das Stacken der Bilder sichtbar. Auch auf tiefen Aufnahmen mit Großteleskopen präsentiert sich Palomar nicht so prächtig wie die bekannten Kugelsternhaufen des Messier-Katalogs wie etwa M 13. Die Aufnahme entstand einen Tag nach Vollmond und mußte nach 16 Minuten wegen zu starker Aufhellung des Himmelshintergrunds durch den noch fast vollen Mond abgebrochen werden.

Datum: 15.01.06, 22:03h MEZ

Optik: f=1410 mm f/6,0

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 16 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

 

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