Auf dem Dachboden des eigenen Hauses
Das wäre sehr praktisch, weil die nötige Infrastruktur wie Strom- und Datenkabel sowie der leichte Zugang einfach zu realisieren wären. Doch wie soll die Sternwarte selbst realisiert werden?
Möglichkeit 1: Ein Dachflächenfenster, das sich seitlich verschieben läßt und eine genügend große Öffnung von etwa 2 Meter Breite und 3 Meter Höhe (wegen 30° Dachneigung) freigibt. Damit stünde eine Stellfläche von etwa 2 x 2 Metern unter der Öffnung für das Teleskop auf der Montierung zur Verfügung. Das Teleskop könnte auf der Montierung an die Dachöffnung auf Rollen oder Schienen herangeschoben werden. Solche Lösungen gibt es, und ich habe Fotos, wie Sternfreunde so etwas realisiert haben, im Internet gefunden. Allerdings hat diese Möglichkeit auch Nachteile, weil
- es sehr wenige Anbieter für derartige Dachfenster gibt und offenbar nicht alle Konstruktionen dauerhaft Freude bereiten,
- die Fenster recht schwer sind, was zu Problemen mit der Statik des Daches führen könnte,
- die Säule bzw. das Stativ nicht vibrationsfrei, d.h. von der Balkendecke entkoppelt, aufgestellt werden kann. Dämpfer unter den Stativfüßen würden auch nicht helfen, weil der ganze Fußboden schwingt.
- durch den Zugang zum Dachboden eine Verbindung mit der oberen Wohnetage bestünde und dadurch warme Luft nach oben durch die Dachöffnung entweichen kann (ähnlicher Effekt wie beim Kuppel-Seeing),
- mein Nachbar seinen Kamin mit Holz heizt, um seine Wohnung zu erwärmen, so daß der Rauch und Geruch bei entsprechender Windrichtung in meine Sternwarte und die obere Wohnetage ziehen würde,
- die Balkendecke beim Begehen knarzt, so daß die Nachtruhe in den Schlafzimmern darunter gestört werden kann.
Möglichkeit 2: Eine Kuppel auf einem einer Dachgaube ähnlichem Unterbau. Diese Möglichkeit würde eine fast uneingeschränkte Rundumsicht gewähren. Viele Hersteller von Kuppeln werben mit Bildern, die eine solche Lösung zeigen. Die kleinsten Kuppeln hätten einen Durchmesser von etwa 2,3 Metern und einen Kuppelspalt von 60 cm Breite. Auch diese Möglichkeit hat Nachteile, weil
- eine solche Kuppel auf jeden Fall vom Bauordnungsamt genehmigt werden müßte, da sie das Erscheinungsbild des Hauses und des Straßenzugs verändert,
- die Konstruktion meines Dachs diese Lösung von der Statik her ohne größere Umbauten und zusätzliche Versteifungen womöglich gar nicht erlaubt,
- ein Kuppelspalt von 60 cm doch recht klein ist und ein ständiges Kuppelschieben während der Astrofotografie oder eine Automatisierung der Kuppel erfordert,
- die Säule bzw. das Stativ nicht vibrationsfrei, d.h. von der Balkendecke entkoppelt, aufgestellt werden kann. Dämpfer unter den Stativfüßen würden auch nicht helfen, weil der ganze Fußboden schwingt.
- durch den Zugang zum Dachboden eine Verbindung mit der oberen Wohnetage bestünde und dadurch warme Luft nach oben durch die Dachöffnung entweichen kann (ähnlicher Effekt wie beim Kuppel-Seeing),
- mein Nachbar seinen Kamin mit Holz heizt, um seine Wohnung zu erwärmen, so daß der Rauch und Geruch bei entsprechender Windrichtung in meine Sternwarte und die obere Wohnetage ziehen würde,
- die Balkendecke beim Begehen knarzt, so daß die Nachtruhe in den Schlafzimmern darunter gestört werden kann.
Weitere Möglichkeiten wie der Anbau eines Balkons oder der Bau einer Loggia oder Dachterrasse scheiden für mein Haus aus. Auch diese Alternativen haben ihre und Vor- und Nachteile. Beispiele dafür, daß Sternfreunde diese Möglichkeiten jedoch erfolgreich zur Realisierung ihrer Sternwarte gewählt haben, findet man im Internet. Alle diese Möglichkeiten haben den Nachteil, daß ich in einer Kleinstadt lebe und hinsichtlich der Himmelshelligkeit einen sogenannten Vorstadthimmel habe, also keinen wirklich dunklen Himmel.
Im Garten
Für die Errichtung eines Schutzbaus für das Teleskop (auch Sternwarte genannt) im Garten kämen verschiedene Bauformen der Sternwarte und viele Hersteller von Fertigsternwarten in Betracht. Auch hier wären die Realisierung der nötigen Infrastruktur sehr einfach und die Nähe zum Haus sehr vorteilhaft. Im Internet sind unzählige Beispiele dafür zu finden, wie Sternfreunde ihre Sternwarte im Garten realisiert haben. Aber auch diese Variante hat Nachteile, weil
- der Garten eines Reihenhauses recht klein ist und nicht viele Standplätze für eine Sternwarte existieren werden,
- die Nachbarhäuser und das eigene Haus das Gesichtsfeld arg begrenzen,
- Hecken, Sträucher und Bäume das Gesichtsfeld noch zusätzlich einschränken können.
Auch diese Möglichkeit hat den Nachteil, daß ich in einer Kleinstadt lebe und hinsichtlich der Himmelshelligkeit einen sogenannten Vorstadthimmel habe, also keinen wirklich dunklen Himmel, auch wenn man durchaus die Milchstraße im Zenit des herbstlichen Himmels sehen kann.
Auf freiem Feld an einem dunklen Ort
Für die Errichtung eines Schutzbaus für das Teleskop (auch Sternwarte genannt) kämen verschiedene Bauformen der Sternwarte und viele Hersteller von Fertigsternwarten in Betracht. Im Internet sind viele Beispiele dafür zu finden, wie Vereine oder einzelne Sternfreunde ihre Sternwarte abseits der Lichtverschmutzung realisiert haben. Leider hat auch diese Variante ihre Nachteile, weil
- eine Sternwarte außerhalb von geschlossener Bebauung oder gar in Naturschutzgebieten häufig nicht genehmigungsfähig ist,
- die Bereitstellung der nötigen Infrastruktur wie Strom- und Internetanschluß möglicherweise nur schwierig zu realisieren ist,
- eine relativ lange Anfahrt zum Betrieb der Sternwarte oder zur Wartung bzw. bei Problemen notwendig ist,
- ein heizbarer Kontrollraum oder alternativ eine Fernsteuerung der Sternwarte notwendig sind. Beide Optionen bedeuten zusätzliche Kosten und Möglichkeiten für Probleme,
- die Sicherheit und Sicherung des Eigentums nicht unproblematisch sein dürfte.
Teil 2: Mögliche Typen von Sternwarten
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