Drehbare Kuppel auf Unterbau. Für diesen Sternwartentyp gibt es eine Reihe von Anbietern, die seit vielen Jahren mit ihren Kuppeln auf dem Markt sind. Die angebotenen Systeme sollten daher ausgereift sein. Fast alle angebotenen Systeme haben die folgenden Nachteile:
- bereits die kleinsten Kuppeln haben einen Durchmesser von über 2 Metern,
- die Unterbauten sind so niedrig, daß die Türhöhe kaum mehr als 1 Meter beträgt,
- die Gesamthöhe reicht trotzdem fast an 3 Meter heran,
- die weiße Farbe reflektiert das Sonnenlicht im Sommer unangenehm grell,
- die Kuppelspalte der kleinsten Kuppeln sind oft nur 60 cm breit, was bei der Astrofotografie ein häufiges Nachschieben der Kuppel erfordert,
- durch die schmale Öffnung des Kuppelspalts tritt leicht ein Kamineffekt auf, bei dem wärmere Luft aus der Kuppel entweicht und für Luftunruhe, das sogenannte Kuppel-Seeing, sorgt,
- ein Arbeitsplatz (z.B. ein Tisch für den Computer) ist in den kleinsten Kuppeln platzmäßig wegen der Geometrie kaum unterzubringen.
Drehbare Großkuppel ohne Unterbau. Für diesen recht neuen Sternwartentyp gibt es nur wenige Anbieter, die erst seit wenigen Jahren mit ihren Kuppeln auf dem Markt sind. Trotzdem sollten die angebotenen Systeme ausgereift sein, da sie den Kuppeln mit Unterbau prinzipiell ähneln. Fast alle angebotenen Systeme haben die folgenden Nachteile:
- bereits die kleinsten Kuppeln haben einen Durchmesser von deutlich über 2,5 Metern,
- die Einstieg ist nur über eine recht hohe Brüstung und somit per Leiter möglich,
- die weiße Farbe reflektiert das Sonnenlicht im Sommer unangenehm grell,
- da sich der Laufkranz für die Kuppel auf dem Boden befindet, ist mir die Realisierung der Sturmsicherung unklar,
- trotz der breiteren Öffnung des Kuppelspalts tritt leicht ein Kamineffekt auf, bei dem wärmere Luft aus der Kuppel entweicht und für Luftunruhe, das sogenannte Kuppel-Seeing, sorgt.
- der Kuppelspalt ist z.T. auch die Einstiegsöffnung, was mindestens vom Seeing her problematisch ist, wenn man mal während der Aufnahme zur Kontrolle in die Sternwarte muß.
Nicht-drehbare Kuppel mit Sektionaldach auf kurzem Unterbau. Für diesen Sternwartentyp kenne ich nur einen Anbieter, dre allerdings schon seit vielen Jahren mit seinen Kuppeln auf dem Markt ist. Das Dach besteht aus mehreren Sektionen, die beim Öffnen zwiebelförmig ineinander gleiten. Somit können die Kuppeln schnell auskühlen, und der ganze Himmel steht zur Verfügung. Die angebotenen Systeme haben jedoch die folgenden Nachteile:
- bereits die kleinsten Kuppeln haben einen Durchmesser von etwa 2,5 Metern,
- die Einstieg ist nur über eine recht hohe Brüstung und somit per Leiter möglich,
- die weiße Farbe reflektiert das Sonnenlicht im Sommer unangenehm grell,
- im Innern ist es trotz des großen Durchmessers recht eng, weil die mehrlagig ineinandergreifenden Kuppelsegmente viel Raum vom großen Durchmesser verbrauchen,
- ein Arbeitsplatz (z.B. ein Tisch für den Computer) ist in den kleinsten Kuppeln platzmäßig wegen der Geometrie kaum unterzubringen.
Nicht-drehbare Kuppel mit Sektionaldach auf hohem Unterbau. Für diesen Sternwartentyp kenne ich nur einen Anbieter, der allerdings schon seit vielen Jahren mit seinen drehbaren Kuppeln auf dem Markt ist. Das Dach besteht aus mehreren Sektionen, die beim Öffnen zwiebelförmig ineinander gleiten. Somit können die Kuppeln schnell auskühlen, und der ganze Himmel steht zur Verfügung. Die angebotenen Systeme haben jedoch die folgenden Nachteile:
- bereits die kleinsten Kuppeln haben einen Durchmesser von deutlich über 2 Metern,
- das Öffnen und Schließen der Kuppeln erfolgt grundsätzlich motorisiert, wodurch eine gewisse Geräuschentwicklung unvermeidbar ist und die Kuppeln recht teuer sind,
- die Einstieg ist nur über eine recht niedrige Tür möglich,
- die weiße Farbe reflektiert das Sonnenlicht im Sommer unangenehm grell,
- im Innern ist es trotz des großen Durchmessers recht eng, weil die mehrlagig ineinandergreifenden Kuppelsegmente viel Raum vom großen Durchmesser verbrauchen,
- ein Arbeitsplatz (z.B. ein Tisch für den Computer) ist in einer Ausbuchtung gegenüber der Tür untergebracht, so daß man zum Erreichen immer um das Teleskop herumturnen muß und dabei leicht ans Teleskop oder die Gegengewichtsstange stoßen kann. Das wäre sehr ärgerlich, wenn gerade Belichtungen für Astrofotos laufen.
Drehbare Kuppel mit Sektionaldach auf Unterbau. Für diesen Sternwartentyp kenne ich nur einen Anbieter, der allerdings schon seit vielen Jahren mit seinen Kuppeln auf dem Markt ist. Das Dach besteht aus zwei Sektionen (jeweils eine Viertelkugel), von denen das eine beim Öffnen in das andere gleitet. Somit können die Kuppeln recht schnell auskühlen. Es steht nur der "halbe" Himmel zur Verfügung, weil ein Viertelkugelsegment auf dem Drehkranz stehen bleibt. Durch Drehen der Kuppel auf dem Drehkranz ist praktisch der ganze Himmel erreichtbar. Die angebotenen Systeme haben jedoch die folgenden Nachteile:
- bereits die kleinsten Kuppeln haben einen Durchmesser von deutlich über 2 Metern,
- die Einstieg ist nur durch eine recht niedrige Tür von weniger als 1 m Höhe möglich,
- die Sicht auf den Zenit ist prinzipbedingt versperrt und kann auch nicht durch das Drehen der Kuppel erreicht werden,
- die angebotene Lösung, um die Sicht auf den Zenit zu ermöglichen, ist meiner Meinung nach eine indiskutable "Bastellösung", weil dafür die ganze Kuppel manuell auf ein anzubauendes Ablagebrett verschoben werden muß, was nicht geräuscharm vonstatten gehen kann,
- die Grundversion enthält keine spezielle Isolation der Hohlwände, eine Isolation ist aber gegen Aufpreis lieferbar.
Drehbare Kuppel mit Sektionaldach auf Unterbau, der auf einer um 30° nach Süden ansteigenden Rampe steht. Da die zuvor beschriebene Kuppel recht preiswert ist, habe ich die Möglichkeit geprüft, die Kuppel samt Unterbau auf eine schräge Rampe zu stellen, wodurch die Kuppel im geöffneten Zustand auch den Blick auf den Zenit freigibt. Die Kuppel wäre in diesem Fall festzusetzen und nicht mehr drehbar, was aber in meinem Fall kein Problem wäre, da der Winkel von 30° so gewählt wurde, daß das durch das eigene Haus und die Nachbarhäuser eingeschränkte Sichtfeld weitestgehend erreichbar ist. Trotzdem hat diese Lösung die folgenden Nachteile:
- bereits die kleinsten Kuppeln haben einen Durchmesser von deutlich über 2 Metern,
- die Einstieg ist nur durch eine recht niedrige Tür von weniger als 1 m Höhe möglich,
- der Himmelspol ist nur so eben sichtbar,
- die Teleskopsäule muß sehr nahe an der südlichen Wand des Unterbaus aufgestellt werden, was die Größe der möglichen Teleskope auf sehr kleine Exemplare einschränkt, da sich größere Teleskop wegen der Nähe der Kuppelwand nicht bewegen könnten,
- die Ausbuchtungen für einen Arbeitstisch wären ebenfalls geneigt, was ihre Nutzung als Aufstellort für Computer u.ä. mindestens stark erschwert.
Schiebedachhütte aus Holz. Dieser Sternwartentyp ist bei Privatsternwarten weit verbreitet. Das Gebäude kann häufig selbst erstellt werden. z.T. kann man auf käufliche Gartenhäuser als Basis zurückgreifen. Es sind im Internetauch viele Varianten zu finden, bei denen nicht nur dach, sondern die gesamte obere Hütte abgefahren wird. Oder es wird die gesamte Hütte zurückgefahren, so daß das Teleskop im Freien steht. Z.T. wird das Dach nicht abgefahren, sondern die Dachhälften aufgeklappt. Wer ein bißchen sucht, wird viele Anregungen finden. Nach dem Öffnen des Dachs kühlt die Sternwarte schnell aus und gibt den Blick auf den gesamten Himmel frei. Trotzdem hat auch dieser Sternwartentyp einige Nachteile:
- Holz arbeitet und verzieht sich, so daß sich Leichtgängigkeit und Geräuscharmut bei der Bewegung des Daches zum Negativen verändern können,
- Holz muß regelmäßig gestrichen werden, was in meinem Fall durch den Aufstellungsort direkt an einer Dornenhecke problematisch ist,
- die genehmigungsfreie Größe (in Niedersachsen max. 15 m³ umbauter Raum) kann leicht überschritten werden, weil die Stützkonstruktion, auf der das abgeschobene Dach ruht, mitgerechnet wird.
Teil 1: Mögliche Aufstellorte
Teil 3: Was will ich? Was ist mir wichtig? Welche Randbedingungen muß ich beachten?
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