M 102, NGC 5862 und NGC 5870 (=NGC 5826) im Drachen
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Wenige Wochen nach meiner letzten aufnahme hatte ich M 102 wieder im Bildfeld, dieses Mal aber im kleinen Refraktor, während der große auf die südlichere Galaxie NGC 5876 mit der Supernova SN2024igg gerichtet war. Diese Galaxie liegt bereits im Sternbild Bootes. Die Grenze zu diesem Sternbild verläuft weniger als ein Grad südlich von M 102. Diese Aufnahme ist daher nur der Beifang, zeigt aber ein schönes großes Feld um M 102 und reicht im Osten bis knapp an die Galaxie NGC 5907. Datum: 06.06.24, 00:28h MESZ Optik: f=380mm f/4,8 Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6 Gesamtbelichtungszeit: 63 min (Einzelbilder: 180 Sekunden) Kamera: Atik 490EX
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Dieses ist eine Geschichte aus der Rubrik "Schön wäre es gewesen". Am 12.05.2024 meldete ein amerikanisches Supernovasuchprogramm die Entdeckung einer möglichen Supernova in der Galaxie PGC 2816136, die mit PGC 2816135, der nördlicheren und etwas helleren Galaxie, am Himmel eng beieinander steht und möglicherweise mit ihr auch gravitativ interagiert. Das gefundene Objekt hatte zwar nur eine Helligkeit von 18,9 mag, befand sich aber knapp außerhalb der Galaxie. Zwei Tage später nahm ich PGC 2816136 aufs Korn. Sollte es eine Supernova sein, wäre sie in den zwei Tagen sicherlich deutlich heller geworden, und sollte es irgendein anderes reales Ereignis gewesen sein, würde ich es auch bei einer Helligkeit um die 19 mag sicher nachweisen können. Und M 102 passte auch noch ins Bildfeld, so dass es auf alle Fälle eine lohnenswerte Aufnahme werden sollte. Datum: 14.05.24, 23:31h MESZ Optik: f=750mm f/5,4 Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6 Gesamtbelichtungszeit: 72 min (Einzelbilder: 180 Sekunden) Kamera: Atik 460EX
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Meine erste und einzige Aufnahme vom M 102 liegt schon mehr als 10 Jahre zurück. Wir sehen diese Spiralgalaxie in Kantenlage. Der Kern ist sehr hell und das Staubband, das ihn etwas asymmetrisch schneidet, deutlich sichtbar. Aber erst auf Fotografien kommt der Halo der Galaxie heraus. Und der ist überhaupt nicht linsenförmig, sondern eher kastenartig. Diese deutliche Asymmetrie der Erscheinungsform ist ein Hinweis auf eine gravitative Wechselwirkung mit einer anderen Galaxie. Dafür kommen eine ganze Reihe von Galaxien in Frage: Angefangen von der weiter östlich (und außerhalb des Bildfelds) liegenden kleinen Spiralgalaxie NGC 5866B bis zur großen, nordöstlich gelegenen Spiralgalaxie NGC 5907. Zwar kann man von diesen Galaxien die Rotverschiebung recht genau messen, doch lässt sie oft wegen der Dynamik innerhelb einer Galaxiengruppe keinen eindeutigen Rückschluss auf die Entfernung und damit auf den mutmaßlichen Partner zu. Die Galaxien befinden sich alle in unsere direkten kosmischen Nachbarschaft in weniger als 30 Millionen Lichtjahren Entfernung. Datum: 19.05.18, 23:35h MESZ Optik: f=750mm f/5,4 Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6 Gesamtbelichtungszeit: 66 min (Einzelbilder: 180 Sekunden) Kamera: Atik 460EX
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M 102 ist eine linsenförmige Spiralgalaxie fast in Kantenlage. Deutlich ist ein Staubband zu sehen, das den Galaxienkörper aber nicht ganz gerade durchteilt, sondern anscheinend schräge. Um den hellen inneren Teil der Galaxie gibt es noch einen viel größeren schwach leuchtenden Halo, der auf dieser Aufnahme, die durch einen fast vollen Mond und gelegentlich durchziehenden dünnen Cirruswolken getrübt wird, nur andeutungsweise herauskommt. (Ausschnitt) Datum: 21.03.05, 23:142h MEZ Optik: f=1480 mm f/6,3 Nachführung: keine Gesamtbelichtungszeit: 27 min (Einzelbilder: 10 Sekunden) Kamera: Watec WAT 120-N
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